Der zweite Tauchplatz heute war El Puertito. Das Besondere an diesem Tauchplatz sind die Schildkröten, die man hier eigentlich immer antreffen kann. Der Grund für diesen Umstand kann natürlich kontrovers diskutiert werden – die Schildkröten werden angefüttert, und haben absolut keine Scheu vor Menschen. Im Gegenteil: sie werden sogar aufdringlich und wollen Nachschub. Laut unserer Tauchbasis füttern zwar nur einzelne Guides auf Teneriffa an, aber letztlich „profitieren“ ja alle von dieser Unsitte. Unsere Basis ist den Spot während meiner Anwesenheit zum Beispiel selbst drei mal angefahren. Bei meiner Ausfahrt zu El Puertito sind wir unter und über Wasser dann auch mehreren Tauchergruppen begegnet. Es herrscht dort also ein reger Betrieb, und so ziemlich alle Basen haben El Puertito auf ihrer Tauchplatzliste.
Leider wurden von anderen Tauchern Faxen mit den Schildkröten veranstaltet. So wurde eine z.B. am Panzer festgehalten und hin und her bzw. hoch und runter geschüttelt. Oder die Tiere wurden innerhalb der Tauchergruppen eingeengt und bedrängt. Wenn man bedenkt, dass Schildkröten Lungenatmer sind und am Ende des Tages die Luft auch nur anhalten ist es unverständlich, wenn Tauchguides vor Ort so mit den Tieren umgehen und damit ja auch ein schlechtes Beispiel für andere sind.
Ungeachtet der Unsitte des Anfütterns ist es natürlich ein großartiges Erlebnis, wenn die Schildkröten auf die Taucher zuschwimmen, und man die Möglichkeit hat, diesen wunderschönen Tieren so nahe zu sein. Wenn man sich selbst den Tieren und der Umwelt gegenüber korrekt verhält, ist es sicherlich auch vertretbarer, dort selbst tauchen zu gehen.
El Puertito liegt nahe bei Playa Paraiso, mit dem Auto sind es höchstens 5 Minuten. Vor Ort parkt man seinen Wagen und zieht sich am besten auch gleich auf dem Parkplatz an. Der Einstieg findet dann über den Strand statt. Die maximale Tiefe liegt bei 10 m, es ist insgesamt also recht flach. Neben den Schildkröten gibt es noch interessante Felsformationen, diese sind schön bewachsen. Schwärme von Fischen gibt es nicht, dafür kann man überall unter und zwischen Steinen etwas entdecken.